Die nun seit 29 Jahren bestehende Arbeitsgruppe trifft sich jährlich in verschiedenen Lehr- und Forschungseinrichtungen, um die gemeinsamen Arbeiten an „Neuen Zierpflanzen“ zu beraten und die Vorgehensweise bei den Untersuchungen und der Einführung der Neuheiten zu koordinieren. Nach wie vor ist es das Hauptziel der Arbeitsgruppe, den Gartenbaubetrieben neueste Versuchsergebnisse von interessanten und Erfolg versprechenden Zierpflanzenarten zur Verfügung zu stellen. Denn nur wer Neuheiten in seinem Kulturprogramm hat, kann langfristig erfolgreich bestehen bleiben. Wichtig ist es aber zu wissen, dass viele Pflanzenarten und Sorten, die heute große gärtnerische Bedeutung besitzen, oft 100 Jahre und mehr zwar bekannt waren, sich aber lange Zeit nicht durchsetzen konnten. Eine Vielzahl von Gründen war damals wie auch heute noch dafür verantwortlich. Solche Gründe könnten unter anderem sein und sind daher Ziele der Untersuchungen: Die Pflanzen entsprechen nicht dem derzeitigen Modetrend in z. B. Blütenfarbe und -form, Blattform und Gesamtbild. Es sind noch keine leistungsfähigen Sorten vorhanden (kein Farbsortiment, keine kompakten Sorten). Die Vermehrbarkeit ist nicht ausreichend, In-vitro-Vermehrung und Stecklingsvermehrungen. Die Kulturdauer ist zu lang oder/und der Energiebedarf ist zu hoch. Die Wachstumsrhythmik ist unbekannt. Die Steuerung der Blütezeit ist nicht exakt möglich. Die Pflanzen sind besonders anfällig für bestimmte Schädlinge. Die beste Angebotsform ist noch nicht gefunden. Die Einordnung in bestehende Kulturfolgen ist problematisch Es ist derzeit keine Marktlücke für die neue Pflanze vorhanden. Die Suche nach einem geeignetem Namen und Historie der Pflanze.„Neuen Zierpflanzen“ sind als Innovationen im Diversifikationsprozess des Sortimentes zu verstehen. Sie werden in der Arbeitsgruppe als Forschungsgegenstand für Grundlagenuntersuchungen verwendet und als willkommene Pflanzenobjekte für viele studentische Arbeiten.Derzeit sind neben vielen anderen seltene Arten der Acanthaceae als Untersuchungsschwerpunkt zu nennen. Pflanzen aus Südafrika und Australien spielen ebenfalls eine wichtige Rolle